Isa & Masud: Ein echtes Dreamteam

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Unsere Tandems sind das Herzstück von Start with a Friend (SwaF). Eine Freundschaft mit einem Local hilft geflüchteten Menschen dabei, sich schneller in ihrer neuen Heimat zu integrieren. Wien erkunden, Deutsch üben, österreichische Schmankerl genießen – all das macht einfach viel mehr Spaß zu zweit. Umgekehrt erfährst du als Local viel über die Kultur anderer Länder und hilfst dabei, Vorurteile abzubauen. Eine Tandempartnerschaft ist also eine Bereicherung für beide Seiten und oft werden aus unseren Tandems richtig dicke Freunde.

So zum Beispiel auch Isa und Masud. Die beiden haben sich 2019 durch SwaF kennengelernt. Seitdem treffen sie sich regelmäßig für gemeinsame Aktivitäten. Ihre Freundschaft möchten sie nicht mehr missen. Masud ist 33 Jahre alt, kommt aus dem Iran und lebt seit knapp 5 Jahren in Wien. Hier arbeitet er als Barkeeper und Schriftsteller. Isabella ist 30, kommt aus Vorarlberg, ist Bibliothekarin und seit 10 Jahren in Wien zuhause.

Was hat euch dazu motiviert, euch bei SwaF anzumelden?

Masud: Ich wollte die Spuren meiner Farben in der Gesellschaft finden. Ich wollte meinen Glauben daran stärken, dass die Gestaltung einer besseren und offeneren Gesellschaft nur miteinander möglich ist. Der Fokus auf Hautfarbe, Geburtsort, Namen oder religiösen Glauben stellt nur ein Hindernis auf diesem Weg dar. Bei SwaF habe ich diese großartige Möglichkeit, ganz bunte Menschen kennenzulernen und mit ihnen über so viele interessante Themen zu diskutieren. Ich konnte diese Überzeugung stärken und eher glauben: „We could make it, but just together…“

Isa: Ich wollte schon lange Teil einer Initiative oder eines Vereins sein, bei der/dem ich geflüchtete Menschen kennenlernen kann. SwaF wirbt genau mit den Dingen, die mir dabei wichtig waren: Menschen, die vor kurzem aus anderen Ländern nach Österreich gekommen sind, mit jenen zusammenbringen, die schon länger hier leben, dadurch Vorurteile abzubauen und einen interkulturellen Austausch zu ermöglichen. Bevor ich mich bei SwaF angemeldet habe, habe ich mich gerne in meiner Blase ausgeruht. Immer dieselben Leute an immer denselben Orten getroffen. Da ich aber weder Deutsch unterrichten, noch an einem Buddyprogramm teilnehmen wollte, war SwaF geradezu perfekt für mich. Es gibt eigentlich keine schönere Möglichkeit, als einen Menschen mit ähnlichen Interessen kennenzulernen und mit ihm verschiedene Dinge zu unternehmen. Ein ungeahnter Nebeneffekt war, dass ich nicht nur meinen Tandempartner über SwaF kennengelernt habe, sondern auch ganz viele andere sehr liebe Menschen, die ich immer wieder bei den Stammtischen, unterschiedlichen Events aber auch einfach so treffe!

Wie ist euer Tandem zustande gekommen und was unternehmt ihr seitdem gemeinsam?

Unsere Freundschaft begann am 14.01.2019, als wir offiziell gematched wurden! Schon ein paar Tage vorher haben wir uns beim Stammtisch kennengelernt und uns auf Anhieb gut verstanden. Seither haben wir schon viele Diskussionen geführt und viele Dinge gemeinsam unternommen.

Wir teilen die Leidenschaft fürs Lesen und Diskutieren, tauschen uns über alle möglichen Bücher und AutorInnen aus, sitzen zusammen und diskutieren – wie es so schön heißt – über Gott und die Welt. Oft eröffnen uns diese Gespräche neue Perspektiven und Erkenntnisse. Nicht immer sind wir uns einig und kommen nicht bei jedem Thema auf einen grünen Zweig, aber der respektvolle Meinungsaustausch und die Akzeptanz anderer Sichtweisen stärkt unsere Freundschaft und wir können viel voneinander lernen.

Da wir eine gemeinsame Schwäche für Wein und Süßigkeiten haben, ist es oft nicht nötig, lange zu planen, was wir machen sollen – das nächste Kaffeehaus oder Beisl ist selten weit entfernt! Wir haben aber auch schon viele andere Sachen gemeinsam gemacht. Oftmals nur zu zweit, manchmal auch mit Freunden von uns oder der SwaF-Community. Wir waren beispielsweise auf einer Lesung in der Hauptbücherei, haben das Weltmuseum besucht, waren auf dem Fest der Freude, haben gemeinsam demonstriert und das Volksstimmefest besucht. Manchmal gehen wir auch einfach nur spazieren und tauschen uns über Neuigkeiten aus. Im Rahmen der SwaF-Events waren wir schon gemeinsam Kegeln, Eislaufen, haben uns im Beachvolleyball probiert, und vieles mehr.

Ein Highlight ist immer, wenn wir persische oder österreichische Bräuche und Traditionen gemeinsam zelebrieren können, wie beispielsweise das Persische Neujahr „Nouruz“ oder den Vorarlberger Brauch des Funken Abbrennen am Himmel.

Aber ganz egal wo wir uns treffen, mit wem wir unterwegs sind oder was wir machen, gelacht wird immer sehr viel! 🙂


Wir freuen uns sehr, dass Isa und Masud so ein Dreamteam geworden sind und wünschen den beiden noch viele schöne Treffen!

Du hast auch Lust bekommen, ein Tandempartner für Geflüchtete zu werden? Alle Infos findest du auf unserer Seite Mitmachen. Oder du schickst uns einfach eine Nachricht, wir freuen uns auf dich!